Bergedorf - vom Dorf zum größten Hamburger Bezirk

Der heutige Bezirk Bergedorf umfasst vierzehn Stadtteile im Osten und Süden Hamburgs und erstreckt sich über das ehemalige Stadtgebiet Bergedorfs, Sandes und der Vier- und Marschlande.

Im 12. Jahrhundert entsteht an der Bille das Kirchspiel Bergedorp. Der damals hier herrschende dänische König Waldemar lässt eine Wasserburg mit Befestigungsanlage errichten, ein Vorgänger des heute einzigen erhaltenen Schlosses von Hamburg. Zusammen mit der Kornwassermühle und der Kirche St. Petri und Pauli bildet es den Kern der Siedlung.

Zeitgleich werden die Vierlande zu einem der ertragreichsten landwirtschaftlichen Anbaugebiete der gesamten Region. Mit Umleitung der Stromelbe gen Süden bilden die vier vormaligen Elbinseln Altengamme, Neuengamme, Curslack und Kirchwerder nun ein zusammenhängendes und urbares Gebiet. Landwirte und Gartenbauern kultivieren hier über Jahrhunderte den Boden und nutzen den Absatzmarkt der wachsenden Großstadt Hamburg vor den Türen. Per Segelboot - den sogenannten Ewern - transportieren sie ihre Ware über die Elbe zum Hopfenmarkt und machen die Vierlande als Gütesiegel bekannt.

Wegen seiner günstigen Lage mit Bille-Übergang in Bergedorf und Elb-Übergang am Zollenspieker sind Bergedorf und die Vierlande von strategischer Bedeutung für die umliegenden Herzogtümer und Hansestädte. Hamburg und Lübeck erobern daher 1420 die Region von den Sachsen-Lauenburgern. Von 1420 bis 1867 unterstehen Bergedorf und die Vierlande einer beiderstädtischen Verwaltung durch Hamburg und Lübeck. Ab 1868 übernimmt Hamburg das Gebiet und erklärt es zu einer seiner Landherrenschaften. Mit dem Großhamburggesetz wird es 1938 zu einem regulären Teil der Stadt Hamburg. 

Wer mehr zur Geschichte Bergedorfs erfahren möchte, besucht die Bergedorfer Museen, Geschichtswerkstätten, Denkmäler und historischen Höfe.

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Historische Bergedorf-Karte von 1593: Hans Freese, Staatsarchiv Hamburg 720/1-343