Urkunde von 1420
Wortlaut des mittelniederdeutschen Originals
Wy Erik, Albrecht, Magnus, Bernd vnde Otto, Brodere, van gods gnaden htogen to Sassen to Engheren vnde to Westfale etc. Bekennen vor vns vnde alle unse Eruen Als von der slote weghen Bergedorpe, Rybenborch vnde den tollen to Eyslinge mid der vere de vns de stede Lubeke vnd Hamborch in openbarer veide afghewunen vnde Inghenome hebben beholden scholen in rouweliker were vnd besittinge mid aleren thobehoringen, gheistlik vnde werlik, mid deme haluen wolde ghenant des hertogs wold vnde siner thobehoringe, to brukende mid aller rechtickeid nichtes vtghenomen, doch hebbe wii vtghenomen de Jacht, de schal vnse bliuen. ok schole wii vnd willen der stad Lüb antwerden enen breff mid der stad Lübeke Ingesegel vorsegelt sprekende uppe drehundert mark lubesscher penninge vns thogheuende, den in vortiiden de nyge rad to Lubeke vorsegelt hait. Vnd wii zegghen vnde louen vor vns vnd vnse eruen, dat wii de ergenanten stede Lubeke vnd Hamborch vme desse vorgenante schicht vnde veide noch vme de ergenanten slote, tollen vnde vere mid alle eren thobehoringen, alse vorscreven steid, nimermer mid nenerleye maninge, veide, ansprake, gheistlik noch werlik, anlanghen noch bedeghedingen scholen nene wiis, sunder de ergenanten stede scholen de ergenanten slote, tollen vnde vere mid eren thobehoringen, alse vorscreven steid, nu vnde to ewighen tiiden vredesam besitten vnd beholden, vor vns vnd alle vnse eruen vngehindert, ahngeverde vnd argelist.
Ok schal disse breff vnschedlik sin gen breuen de wii odder vnse eldern den von Lubeke vnd Hamborch ghegeuen hebben sunder se scholen alle bii kreften vnde volmechten, vnd ok diss breff in krafft vnd volmacht bliuen. Ok alle Schelinge vnde ambville de wii to en ghehat hebben vnd se the vns bet vppe dess doch scholen ghantz vernichtet vnd auewesen. ok schal in dessar richtinge alle veide van vns vnde alle den de vmme vns willn in de veide ghekomen sint mit disse ergenant steden Lubeke vnd Hamborch vnd di mid en inde veide ghekomen sin ghenssliken aue vnde vorrichtet sin. vnde hebben dis tho thuge vnd bekantenisse alle vnse Ingesegle an dissen breff ghehenget laten. de gheuen is to Parletinge Na godis Bord verteinhundert Jar darna in deme twintigesten Jare an Sunte Bartholomae auende des hillighen Apostele.
Übersetzung
Wir Erich, Albrecht, Magnus, Bernhard und Otto, Brüder, von Gottes Gnaden Herzöge von Sachsen, Engern und Westfalen etc. bekennen für uns und alle unsere Nachfolger, wegen der Schlösser Bergedorf und Riepenburg und dem Zoll von Eßlingen und der Fähre, die uns die Städte Lübeck und Hamburg in offener Fehde abgewonnen und eingenommen haben, daß sie diese behalten sollen in Befestigung und Besitzung, mit allem Zubehör, geistlich und weltlich, mit dem halben Wald, genannt Herzogswald und seinem Zubehör, und mit allen Rechten gebrauchen sollen, nichts ausgenommen. Doch haben wir die Jagd ausgenommen; die soll unser bleiben. Auch sollen und wollen wir der Stadt Lübeck einen Brief zurückgeben, der mit dem Siegel der Stadt Lübeck gesiegelt ist und der über dreihundert Mark lübischer Pfennige lautet, die uns zustanden, welchen in Vorzeiten der neue Rat der Stadt Lübeck gesiegelt hat. Und wir sagen und geloben für uns und unsere Nachfolger, daß wir die vorgenannten Städte Lübeck und Hamburg weder wegen der vorher genannten Sache und der Fehde, noch wegen den vorher genannten Schlössern, dem Zoll mit der Fähre mit all ihrem Zubehör, wie es vorher geschrieben steht, nimmermehr mit irgendwelcher Forderung, Fehde, Ansprache weder geistlich noch weltlich belangen, noch behelligen wollen, in keiner Weise, sondern die erstgenannten Städte sollen die vorher genannten Schlösser, Zoll und Fähre mit ihrem Zubehör, wie es vorher geschrieben steht, jetzt und für ewige Zeiten friedlich besitzen und behalten, von uns und unseren Nachfolgern ungehindert, ohne Gefährdung und Arglist.
Auch soll dieser Brief unschädlich sein gegenüber den Briefen, die wir oder unsere Vorfahren denen von Lübeck und Hamburg gegeben haben, sondern sie sollen alle in Kraft und gültig bleiben. Auch aller Schimpf und Unwille, den wir gegen sie gehabt haben und sie gegen uns, bis zu diesem Tag, soll gänzlich aus und vorbei sein. Auch soll in dieser Einung alle Fehde von uns und allen, die um unseretwillen in Fehde gekommen sind mit den vorgenannten Städten Lübeck und Hamburg und denen die mit ihnen in Fehde gekommen sind, gänzlich aus und vorbei sein. Zu Bekenntnis dessen haben wir alle unsere Siegel an diesen Brief hängen lassen. Gegeben zu Perleberg nach Gottes Geburt, vierzehnhundert Jahre danach in dem zwanzigsten Jahr an Sankt Bartholomae-Abend, des heiligen Apostels (23. August).